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Flüchtlingen in Schwalmtal eine Zukunft geben!

Rund 60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Davon leben derzeit rund 220 Männer, Frauen und Kinder in Schwalmtal. Die meisten sind nicht aus freiem Willen zu uns gekommen, sondern weil sie wegen der Sorge um Leib und Leben aus ihrer Heimat fliehen mussten. Oder weil sie es in völlig desolaten Lebensumständen (keine funktionierende staatliche Ordnung, weit verbreitete Korruption und Kriminalität, Ausgrenzung aufgrund der ethnischen Herkunft) nicht mehr ausgehalten haben und für sich und ihre Familien eine neue Lebensperspektive suchen.

Diesen Menschen zu helfen, ist ein Gebot der Menschlichkeit und Solidarität. Das stellt uns in Schwalmtal, wie auch in anderen Kommunen, vor enorme Herausforderungen. Dank eines breiten politischen Konsens, des beeindruckenden Engagements von Asylkreis, Kirchenvertretern und weiteren ehrenamtlichen Helfern ist es gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung bislang gelungen, allen Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft zu bieten. Das muss (und wird) uns in Schwalmtal auch bei steigenden Flüchtlingszahlen weiterhin gelingen.

Klar ist aber auch, dass ein großer Teil der in Schwalmtal ankommenden Flüchtlinge dauerhaft bei uns bleiben wird. Wir sind deshalb aufgerufen, ihnen über die bloße Unterbringung hinaus eine Bleibeperspektive zu eröffnen. In Schwalmtal lebende Flüchtlinge benötigen u. a. Wohnraum, Arbeits- und Ausbildungsplätze, eine angemessene Gesundheitsversorgung und Sprachförderung. Dies erfordert eine dauerhafte, gemeinsame Anstrengung von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung.

Deshalb hat der Rat der Gemeinde Schwalmtal anlässlich seiner Sitzung am 22.09.2015 auf Antrag der SPD-Fraktion Folgendes beschlossen:

1. Der Rat der Gemeinde Schwalmtal dankt allen ehren- und hauptamtlich Aktiven in der Flüchtlingspolitik für ihre bisherige Unterstützung bei der Aufnahme und Unterbringung der in Schwalmtal ankommenden Flüchtlinge; er ruft die Schwalmtalerinnen und Schwalmtaler auf, in ihrem beispielgebenden Engagement nicht nachzulassen.

2. Unterbringung und Integration der in Schwalmtal lebenden Flüchtlinge erfordern weiterhin gemeinsame Anstrengungen von Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft. Die Verwaltung wird deshalb gebeten, soweit möglich und nicht bereits durch andere Dienstherren oder übergeordnete Behörden geschehen, bei ehemaligen Bediensteten der Gemeinde und – ggf. über den Kreis Viersen (Schulamt) bzw. die Bezirksregierung – bei ehemaligen Lehrerinnen und Lehrern nachzufragen, inwieweit diese bereit sind, in Abstimmung mit dem Asylkreis ihre Kenntnisse und Fähigkeiten auf ehrenamtlicher Basis für die Flüchtlingsarbeit in Schwalmtal zur Verfügung zu stellen.

3. Die Verwaltung wird gebeten, in Anknüpfung an bislang schon ergriffene Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Vertretern des Asylkreises, der im Rat vertretenen Parteien sowie ggf. weiteren Vertretern der Zivilgesellschaft (Sportvereine, Unternehmerschaft etc.) im Rahmen verfügbarer personeller und zeitlicher Ressourcen ein Konzept zur Betreuung und Integration der in Schwalmtal lebenden Flüchtlinge auszuarbeiten.